


Landkreis Kassel: Herr der eigenen Daten
Für den Landkreis Kassel ist die Mobile Device Management (MDM)-Lösung von Relution ein wichtiger Baustein zur Realisierung des digitalen Schulunterrichts. Das MDM stellt die zentrale Verwaltung von ausgegebenen Tablets für Schüler:innen und Lehrkräfte sicher. Dadurch lassen sich Strukturen schaffen, die einen pädagogisch wertvollen, digitalen Unterricht ermöglichen. Wir haben mit Werner Umbach, dem IT-Verantwortlichen des Landkreises Kassel, über Digitalisierung und Schulen gesprochen.
Herr Umbach, welche Verantwortung haben Sie im Landkreis Kassel bei der Schul-IT?
Für den Landkreis Kassel gibt es zwei zuständige IT-Abteilungen. Die eine ist zentral für den Landkreis Kassel, die andere ausschließlich für die IT der Schulen verantwortlich. In der Abteilung Schul-IT kümmern sich 14 Mitarbeiter:innen um die Hardware, das Netzwerk, das Betriebssystem und die Anwendungssoftware der Schulen. Ein wichtiger Teil unserer Arbeit besteht darin, die mobilen Geräte zu administrieren, den Rollout vorzubereiten und den technischen Support zu gewährleisten sowie die Schulentwicklung zu begleiten. Hier setzen wir auch Relution ein, um iPads, macOS und Apple TVs im Schulalltag zu managen.
Für wie viele Schulen tragen Sie die Verantwortung?
Wir betreuen 72 Schulen. Dazu gehören 49 Grundschulen, 14 Gesamtschulen, drei Gymnasien, zwei Berufsschulen und vier Förderschulen mit insgesamt etwa 27.000 Benutzer-Accounts. Aktuell sind bei uns ca. 9.500 Relution-Lizenzen im Einsatz. Wir sind dabei, das auszubauen
Wie war die Ausgangssituation bei Ihnen im Landkreis Kassel?
Wir haben uns lange vor der allgemeinen Digitalisierungs-Diskussion mit dieser Thematik beschäftigt, denn im Unterricht waren bereits viele Tablets im Einsatz. Es gab damals keine klare Regelung, welche Geräte anzuschaffen und wie sie zu konfigurieren sind. Wir haben daraufhin alle unsere Anforderungen identifiziert und sind damit an Apple und deren Anwendung Apple-Profilmanager herangetreten. Es hat sich rasch herausgestellt, dass das System unseren Anforderungen nicht gerecht wird. 2017 sind wir dann auf das ID-Management System Univention umgestiegen, eine Verwaltungsstruktur von Servern und Diensten. Über diese Lösung kamen wir zum ersten Mal mit Relution in Berührung.
Warum haben Sie sich für die Anschaffung von Relution als MDM-System entschieden? Haben Sie aktiv den MDM-Markt sondiert?
Wenn man sich mit dem Thema Mobile Device Management auseinandersetzt, wird einem bewusst, wie komplex und breit die Thematik ist. Deswegen haben wir eine Prioritätenliste erstellt. Beim Management von mobilen Endgeräten spielt für uns die Kompatibilität zu Univention eine wichtige Rolle – aber auch, dass wir das MDM selbst hosten möchten, damit wir stets ‘Herr unserer Daten‘ sind. Für mich als Anwender ist es wichtig, dass das ID-Management gekoppelt ist, um so den Datenschutz zu gewährleisten. Ein weiterer Entscheidungsfaktor waren die einfache Bedienung und der deutschsprachige Support. Nach einer gründlichen Evaluierung sprachen alle Kriterien für Relution. Und wir wurden nicht enttäuscht: Nach dem Erstkontakt erhielten wir rasch eine Testumgebung, die wir auf Herz und Nieren prüfen konnten. Relution bietet eine gute Mischung aus Soft Facts, wie zum Beispiel dem guten Support, und den technischen Hard Facts mit seinen zahlreichen Features und der einfachen Bedienbarkeit.
Gibt es auf der funktionalen Ebene konkrete Features, die so bildungsspezifisch sind, dass sie heute ohne diese nicht mehr im Schulalltag bestehen könnten?
Für uns ist die Mandantenfähigkeit sehr wichtig. Das bedeutet: Jede Schule bekommt ihre eigenen Lizenzen zugeordnet. Auch das Feature Relution Shared Device ist sehr hilfreich, wenn Tablets von verschiedenen Schülerinnen und Schülern genutzt werden. Die Funktionalität der App-Compliance gewährleistet die Kontrolle und die Verwaltung bei verliehenen Geräten. Das ist ein echtes „Hurra Feature“ im Alltag, da sich darüber externe Lern-Apps auf Geräte ausspielen und flexibel installieren lassen. Wir können Lizenzen kaufen, bevorraten und erst bei Bedarf an die Geräte zuweisen. Da Apple TV immer mehr an Bedeutung an unseren Schulen gewinnt, ist auch die einfache Integration und Verwaltung durch Relution ein weiterer Vorteil.
Wie wird das Feature Lehrerkonsole, also die Möglichkeit, dass eine Lehrkraft ihren Unterricht individuell zusammenstellen kann, genutzt?
Momentan beschäftigen wir uns mit der Standardkonfiguration und der Einschreibung aller Geräte. Neben dem Thema der Relution Shared Devices ist der Einsatz der Lehrerkonsole aber ganz weit oben auf unserer Agenda. Wir sehen, dass wir bald an einen Punkt kommen, an dem wir die rein technischen Fragen in den Griff bekommen und uns immer mehr mit pädagogischen Fragestellungen beschäftigen können: Wie gehen wir mit der Technik im Unterricht um und welche Apps machen Sinn? Hier wird die Lehrerkonsole eine tragende Rolle spielen, denn sie sorgt dafür, dass Lehrkräfte ihren Unterricht digital vorbereiten und reibungslos durchführen können. Ausgerichtet auf das jeweilige Fach, können sie Unterrichtsprofile vorkonfigurieren, denn für Mathe braucht es andere Funktionen als für Deutsch. Sobald der Unterricht startet, agieren die Schülerinnen und Schüler ausschließlich im vorbereiteten Unterrichtsprofil, ohne von überflüssigen Funktionen abgelenkt zu werden.
Welchen Stellenwert hatte das Thema DSGVO und Datenschutz bei der Entscheidungsfindung für ein MDM-System?
Datenschutz ist für die IT das, was für die Baubranche der Brandschutz ist: ein entscheidendes Kriterium. Stimmen hier die Voraussetzungen nicht, kann man damit alles aushebeln. Sensible Daten dürfen nicht an ausländische Firmen gehen und wir möchten Rechtsverträge mit einem heimischen Unternehmen haben.
Relution 5 unterstützt jetzt auch Windows 10 und die Verwaltung von Windows-Geräten. Nutzen Sie diese Neuerung?
Unter den neuen Tablets für Lehrkräfte werden neben zwei Dritteln Apple-basierten Geräten auch ein Drittel Windows-basiert sein. Darum trifft es sich ausgezeichnet, dass wir mit Relution jetzt auch diese Geräte managen können. Bei den Apple-Tablets ist das ja quasi schon ein Heimspiel, denn da kennen wir die Handhabung. Tatsächlich ist die Integration von Windows-Geräten nicht nur für uns sehr wichtig.
Ich bin der Auffassung, dass wir immer mehr dezentral lernen und nicht mehr nur in der Domäne Schule sind. Was passiert, wenn Schüler keine WLAN-Verbindung haben oder sich auf dem Schulgelände nicht verbinden können? Der Trend geht zum sogenannten ubiquitären Lernen, dem allgegenwärtigen Immer-und-überall-Lernen. Und da ist die Anbindung an Windows ein sinnvoller Schritt.
Wie sehen sie persönlich Relution? Macht Ihnen die Arbeit mit dem MDM Spaß?
Es ist natürlich immer angenehm, wenn ein Software-Tool hält, was es verspricht. Was ich darüber hinaus aber wirklich zu schätzen weiß, ist, dass das Feedback der Anwender ernst genommen wird. Die Nähe zur Praxis ist überhaupt ein Vorteil, das merken wir auch am zuverlässigen Support. Ein sehr gelungenes Format sind die von Relution veranstalteten Summits, weil sie nicht nur einen Ausblick geben zum Beispiel auf zukünftige Features, sondern uns auch den Austausch mit Kollegen anderer Schulträger ermöglichen.
Fotos: Mika Baumeister/ Unplash; Werner Umbach